Herstellung

einer Charivarifassung

 

Viele „Spezialisten“ haben sich schon versucht, sich in das Thema „Charivari“ einzuarbeiten. Über das allgemeine Wissen der Herkunft und Bedeutung gibt es bereits viele Abhandlungen, die im Allgemeinen richtig und fundiert sind.


Wenn es aber um die Herstellung dieser „Raritäten“ geht, gibt es im „Land des Charivaris“, also Bayern, speziell Südbayern, nur wenige, die ein Wörtchen mitreden können.
Die Herstellung einer Charivarifassung sollte in der Regel von Hand erfolgen, das heisst für mich nicht industriell und in großen Massen.

 

Dazu gehört für mich auch die Vorbereitung des Teiles, das letztendlich gefasst werden soll. Bei tierischen Amuletten gehört hierzu die Reinigung und Präparation des Gewebes. Bei mineralischen Amuletten soll möglichst die natürliche Form erhalten bleiben, auch wenn sie dann  aufwändiger zu fassen sind.

 

Eine schöne und handwerklich gute Fassung beginnt für mich in der Herstellung der Abwicklung, das heisst die Nachbildung der Form aus einer Silberzarge, das ist ein glattes Silberblech , das man in verschiedenen Höhen, je nach geplantem Aufwand anfertigt und verlötet. Damit ist eigentlich die einfachste und schlichteste Fassung hergestellt, wenn man einen Boden und eine Öse hinzufügt.

Eine Verzierung des glatten Silberblechs liegt nun am Hersteller der Fassung. Hier gibt es im Fachhandel verschiedene Halbzeuge, wie Drähte, Perldrähte, Eierstabdraht, halbrunde und eckige Drähte in allen Stärken. Galerien sind verschiedenartige, unterschiedlich breite Bänder in vielen Varianten wie Eichenlaub, Edelweiß, Lorbeerblätter, Rosetten, Säulchen, Lilien und Schabracken usw.

Verlötet werden die vorher exakt um die Zarge gebogenen Elemente mit verschiedenen Silberloten mit unterschiedlichem Schmelzpunkt.
Um eine Oxidation an der Lötstelle zu vermeiden, und das glatte Fließen des Lotes zu ermöglichen, werden verschiedene Mittel verwendet. Diese müssen nach dem Löten von der Lötstelle durch Säure entfernt werden.

Mit dem Verlöten des Fassungsbodens, dem Verputzen des überschüssigen Materials, dem Verlöten der Aufhängeöse, dem Oxidieren und Polieren der Fassung ist der Vorgang der Herstellung beendet.